Am Dienstag den 15.04.2008 hielt Fritz Kuhn, Mitglied des Bundestages und Fraktionsvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen im Bundestag, im Restaurant „Seerhein“ einen sehr gut besuchten Vortrag über die Energiepolitik der Zukunft. Der Vortrag konzentrierte sich darauf, wie ein gleichzeitiger Abbau der Kohlekraft und ein Festhalten am Atomausstieg zu bewerkstelligen sind, ohne dass Versorgungslücken in der Energieversorgung auftreten. Nach dem Vortrag von Fritz Kuhn folgte eine lebhafte Diskussion, bei der sich sowohl Unterstützer als auch Kritiker einer Energiewende zu Wort meldeten. Es ist schön zu sehen, dass unsere Veranstaltungen auf immer breitere Resonanz stoßen und nicht ausschließlich den „grünen Kern“ von Konstanz bewegen!
Im Vortrag wurde betont, dass grüne Energiepolitik auf dezentrale Versorgung mit regenerativen Energien setzt. Diese sind nicht nur der einzig sinnvolle Weg den Klimawandel und die Energieversorgung in den Griff zu bekommen, sie sind langfristig auch der einzig wirtschaftliche. Bei diesem Thema finden sich Klimaschützer und Ökonomen in ungewohnter Eintracht: wenn der Umstieg auf Regenerative nicht sofort massiv vorangetrieben wird, dann wird durch den Klimawandel ein so enormer ökonomischer Schaden entstehen, dass dieser und die Folgen des Klimawandels nicht mehr zu schultern sind. Darum heißt es jetzt handeln!
Ein Verlängern der Laufzeiten für Atomkraftwerke würde hier die falschen Zeichen setzen und Investitionen von den zukunftsträchtigen regenerativen Energien abziehen. Das Problem der Endlagerung und der Strahlenbelastung ist nicht geklärt. Eine so gefährliche Art der Stromgewinnung scheint nur kostengünstig, da der gesamtgesellschaftliche Schaden durch Gesundheitsgefährdungen nicht eingerechnet wird.
Und dass man am Klimakiller Kohle nicht festhalten kann, wenn man die Klimaschutzziele erreichen möchte, ist selbst erklärend. Eine Energiewende ist machbar, wenn man sie rasch und entschlossen angeht! Natürlich passt das den großen Stromkonzernen nicht in den Kram, die bei einer Dezentralisierung der Energieversorgung ihren Einfluss verlieren würden, da sie mit erheblicher Konkurrenz von kleineren Anbietern rechnen müssten. Immer mehr „Selbstversorger“ im Strombereich sind ihnen natürlich ein Graus. Für Regionen mit dezentralisierter regenerativer Energieversorgung bedeutet das hingegen, dass viel Geld in der Region bleibt, das zuvor an große Energieversorger und die Ölförderländer gezahlt wurde.
Auch auf die geplante Beteiligung der Stadtwerke Konstanz an einem Kohlekraftwerk in Brunsbüttel wurde Bezug genommen. Neue Kohlekraftwerke zu bauen ist der falsche Weg über Energieversorgung nachzudenken! Kraft-Wärme-Kopplung ist bei Großkraftwerken nur in sehr beschränktem Maße möglich und überdies beim Kohlekraftwerk in Brunsbüttel nicht einmal vorgesehen. Auch das Abscheiden von CO2 ist technisch lange noch nicht ausgereift und selbst sehr energieaufwendig, eine Realisierung ist derzeit nicht möglich und erscheint auf für künftige Kraftwerke in höchstem Maße fraglich. Und wer kann garantieren, dass das CO2 auch wirklich im Boden bleibt?
Wir erteilen auf lokaler wie auch auf bundespolitischer Ebene Kohle und Atom eine deutliche Absage. Die Verantwortlichen dürfen nicht aus Tradition und Einfallslosigkeit an einer falschen Energiepolitik festhalten, die klima- und gesundheitsschädlich ist und künftigen Generationen große Lasten aufbürdet. Das Thema Energiepolitik wird ein immer zentraleres Politikfeld auf dem es entscheidend ist, jetzt die richtigen Weichen zu stellen um eine Zukunft überhaupt zu ermöglichen. Wenn man die Abhängigkeiten von Öl, Kohle, Uran und Gas nicht abbaut, verliert man Gestaltungsfähigkeit und die Innovationsfähigkeit in diesem Bereich. Wir brauchen die ökologische Alternative - Energie muss grün werden!
NEIN zu Kohle, NEIN zu Atom, und dabei bleibt es!
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Kreisverband Konstanz
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